Zeiten des Friedens?
Ein Konzert zum Thema Krieg und Frieden


Sonntag, 11.11.2018 | 17.00 Uhr | Nikolaisaal Potsdam
Sonntag, 18.11.2018 | 20.00 Uhr | Konzerthaus Berlin

Gustav Mahler „Revelge“ aus den Liedern des „Knaben Wunderhorn“
Ralph Vaughan Williams „Dona nobis pacem“
Gustav Mahler „Das klagende Lied“

Konzert am 11.11. im Rahmen der Vocalise 2018


Das Konzert gestalten der Sinfonische Chor der Singakademie Potsdam und der Berliner Oratorien-Chor in Erinnerung an das Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren, der in bis dahin nicht bekanntem Ausmaß menschliches Leid und Zerstörung über die Welt gebracht hatte. Gleichzeitig wollen beide Chöre in einer Welt, die immer unberechenbarer und unsicherer wird, ein Zeichen des Friedens und der Völkerverständigung setzen.


Mit seinem „Dona nobis pacem“ hat der englische Komponist Ralph Vaughan Williams 1936 ein leidenschaftliches Werk geschaffen, in dem er seine grausamen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg verarbeitet und gleichzeitig die kriegerische Zerstörungswut aus der Perspektive der Opfer thematisiert. Das von Gustav Mahler vertonte Märchen vom „Klagenden Lied“ handelt von einem Bruderzwist, der als Metapher in einer sich zu großen Kriegen vorbereitenden Zeit gesehen werden kann.


Vor einhundert Jahren wurde der Erste Weltkrieg beendet, hatte in seinen bis dahin nicht bekannten Ausmaßen eine unvorstellbare Verwüstung zurückgelassen und nachhaltig menschliches Leid und Zerstörung über die Welt gebracht. Für viele Künstler in Europa ist dies Grund genug, dieser Katastrophe zu gedenken, zumal das Ende des Krieges die geschundene Welt nicht friedlicher werden ließ: die Welt steuerte geradewegs in die nächste Katastrophe hinein. Der Chorverband Berlin gestaltet deshalb in der historischen Kapitulationswoche vom 11.-18. November unter dem Titel „Tage des Friedens“ ein großes internationales Chortreffen.

Gustv Mahler (1860 – 1911)

Das Programm unseres Konzertes nimmt darauf unmittelbar Bezug mit der „Revelge“ von Gustav Mahler aus den Liedern des „Knaben Wunderhorn“, der Kantate „Dona nobis pacem“ von Ralph Vaughan Williams und dem „Klagenden Lied“ von Mahler.

Gustav Mahlers Werk, insbesondere das Frühwerk, ist stark biographisch eingefärbt und lässt sich ohne die Krisen seiner Jugend und den Anfeindungen des immer stärker werdenden Antisemitismus in Europa, den er zunehmend ausgesetzt war kaum erklären. Dennoch liest sich das Märchen vom „Klagenden Lied“ (1901) wie ein Bruderzwist, der als Metapher in einer sich zu großen Kriegen vorbereitenden Zeit gesehen werden kann. Nationalismus, Imperialismus und Militarismus entwickelten bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert den Ungeist einer Epoche, die sich letztlich im katastrophalen Konflikt der Völker entladen wird. In seiner „Revelge“ (1899) beschreibt der Komponist auf erschütternde Weise die Gefühle eines sterbenden Soldaten in der Schlacht.

Ralph Vaughan Williams (1872 – 1958)

Ralph Vaughan Williams hingegen greift in seiner literarischen Vorlage u.a. auf einen amerikanischen Dichter des ausgehenden 19. Jahrhunderts zurück. Walt Whitmans Gedichte konzentrieren sich in der Schilderung der kriegerischen Zerstörungswut auf die Perspektive der Opfer, der Zivilbevölkerung. Der Dichter bezieht sich auf die Folgen des amerikanischen Bürgerkrieges zwischen den Süd- und Nordstaaten. Vaughan Williams kannte bereits die grausamen Erfahrungen, die der Erste Weltkrieg hinterließ, und sah mit Bangen auf die Entwicklung eines weiteren Weltkrieges. „Dona nobis pacem“ entstand 1936 im Vorfeld zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Die musikalischen Verwandtschaften zwischen Mahler und Vaughan Williams sind in gewissen Details spürbar und lassen erkennen, welche Zusammenhänge historische Wurzeln haben, welche Ursachen und Verknüpfungen zum Verständnis analysiert werden müssen.

Dieses Spannungsfeld soll uns in der Erinnerung an das Ende des Ersten Weltkriegs in den „Tagen des Friedens“ beschäftigen. In einer Zeit, in der Hass, Panikmache und Feindlichkeit in den digitalen Medien, Presse und politischer Gesinnung präsenter sind als alles andere, sind wir der Ansicht, dass ein Zeichen des Friedens und der Völkerverständigung nicht nur eine willkommene Abwechslung sondern auch ein starkes Zeichen pro Europa ist.

Erleben Sie die selten gespielten Werke von Gustav Mahler und Ralph Vaughan Williams in unserem Konzert.

.Die Singakademie Potsdam freut sich auf Ihren Konzertbesuch.
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Sonntag, 11.11.2018 | 17.00 Uhr Nikolaisaal Potsdam | 16.00 Uhr Konzerteinführung
Sonntag, 18.11.2018 | 20.00 Uhr | Konzerthaus Berlin

Gustav Mahler „Revelge“ aus den Liedern des „Knaben Wunderhorn“
Ralph Vaughan Williams „Dona nobis pacem“
Gustav Mahler „Das klagende Lied“

Sinfonischer Chor der Singakademie Potsdam

Berliner Oratorien-Chor
Martina Rüping (Sopran)
Gundula Hintz (Alt)
Hans-Georg Priese (Tenor)
Ralf Lukas (Bassbariton)
Preußisches Kammerorchester Prenzlau in sinfonischer Besetzung

Leitung: Thomas Hennig



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