
Franz von Suppè
Traditionelle Kirchenmusik, ausdrucksvolle melodische Elemente, die der italienischen Oper sowie der Musik Österreich-Ungarns verpflichtet sind und eindrucksvolle polyphone Strukturen in den Chorfugen prägen das „Requiem“ von Franz von Suppè.
Francesco Ezechiele Ermenegildo Cavaliere Suppè-Demelli (1819 – 1895) hinterließ mehr als 200 Werke, meist Operetten und Märsche. Auch wenn er in Wien im Schatten von Vater und Sohn Johann Strauß stand, ist sein Verdienst um die Entstehung und Weiterentwicklung der Wiener Operette hoch einzuschätzen.
Nach dem Musikstudium in Wien wird er 1840 am Wiener Theater in der Josefstadt Kapellmeister und Hauskomponist und danach von Franz Pokorny, dem Direktor des Theaters an der Wien, engagiert. Franz Pokorny stirbt 1850. Zu dessen Gedächtnis komponiert Suppè ein Requiem, das 1855 vollendet und im selben Jahr in der Josefstadt in einer Kirche in der Nähe von Pokornys Wirkungsstätte uraufgeführt wird.
Suppès starke Bindung an Mozart wird im „Tuba mirum“ deutlich. Der Satz wird mit drei Posaunen – bei Mozart ist es eine Posaune – eingeleitet und wie in Mozarts „Requiem“ vom Basssolisten gesungen. Suppè zitiert an einer Stelle sein großes musikalisches Vorbild.
Mit Suppès Interpretation der katholischen Totenmesse erwartet Sie an diesem Abend ein kirchenmusikalischen Werk, das in der Musikpraxis zu Unrecht selten aufgeführt wurde und wird.

Giuseppe Verdi (Porträt von Giovanni Boldini)
Nach der Konzertpause hören Sie die „Quattro pezzi sacri“ (Vier geistliche Stücke) – ein Zyklus von kirchenmusikalischen Werken aus der späten Schaffensperiode von Giuseppe Verdi (1813 – 1901). Verdi zögerte zunächst, die Stücke zu publizieren. Sein Verleger konnte ihn aber davon überzeugen und sie wurden 1898 in Paris uraufgeführt.
Das „Ave Maria” und „Laudi alla Vergine Maria” sind A-cappella-Stücke, die von Concentus Neukölln interpretiert werden. Der Berliner Chor hat seine Heimat an der Musikschule Paul-Hindemith Berlin-Neukölln und ist eine Gruppe aus Gesangsschülern, angehenden Studenten und professionellen Musikerinnen und Musikern unter der Leitung von Thomas Hennig.
Das „Stabat mater“ und „Te Deum“ aus Verdis Zyklus gestaltet Concentus gemeinsam mit der Singakademie Potsdam und dem Brandenburgischen Staatsorchester.
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Die Singakademie Potsdam freut sich auf Ihren Konzertbesuch.
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Sonntag, 9. Oktober 2016 | 17:00 Uhr | Nikolaisaal Potsdam
16:00 Uhr Konzerteinführung
Franz von Suppè „Missa pro defunctis“ d-moll
Giuseppe Verdi „Quattro pezzi sacri“
Sinfonischer Chor der Singakademie Potsdam
Concentus Neukölln – Musikschule Paul Hindemith
Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt
Solisten:
Christine Wolff (Sopran)
Karin Lasa (Alt)
André Khamasmie (Tenor)
Thomas Wittig (Bass)
Leitung: Thomas Hennig